22.01.2016 | Träume der Zöllner an Staatsgrenze

VSDer Narrennachwuchs tanzt sich in die Herzen. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote-Zollhaus. Wovon träumen die Zollhäusler nicht nur an der Fasnet? Beim Gockelball durften die Träume von den kleinsten bis zu den größten Narren an der "Staatsgrenze" einmal richtig ausgelebt werden.

Am leichtesten ließen sich zu Beginn des Abends noch die Wünsche der jüngsten Zollhäusler erfüllen. Wollten sie schon mal als Prinzessin oder Moospirat auf d’Gass gehen und auch mal Drachen steigen lassen.

Haltet eure Träume fest, ließ man sie wissen. Und die Erwachsenen? "Seit ich ein Kind hab…", da wurden die Wünsche der Zollhaus-Mama von täglichen Alltag und seinen Lebensbeschwernissen schnell an die Grenzen dessen geführt, was man sich einmal vorgestellt hatte.

Von der Shopping-Tour zurück nach Zollhaus

Wer nichts zum Anziehen hat, geht auf Shopping-Tour. Die Erwartungen von zwei Shopping-Queens wurden aber von der mondänen Welt in München, Berlin oder Düsseldorf doch nicht so erfüllt und sie zog es dann doch wieder nach Zollhaus zurück.

Und wovon träumen die Zöllner an der badisch-württembergischen Grenze? Sie hätten zwar nichts gegen einen Tunnel unterm Zollhaus, damit es nicht so viel Durchgangsverkehr gibt, aber in der derzeitigen Situation könnte man doch so richtig abkassieren. An den ­Einnahmen ließen sie Oberbürgermeister Rupert Kubon jedenfalls teilhaben, damit dieser sich nicht mehr als Kabarettist verdingen muss und etwas Geld in die Stadtkasse kommt.

Einmal die Welt von oben sehen, das gönnte sich ein Astronauten-Team aus Zollhaus. Den irdischen Stützpunkt im Zollhaus hatten die beiden ganz schnell im Fokus und entdeckten die kleinen und größeren Bolzen der Einheimischen. Sie konnten sogar erkennen, dass beim Ball alle Sitze durchnummeriert waren. Sonst wird der Platzanweiser auf den Mond geschossen, mutmaßten sie.

Die jungen Zollhäuslerinnen, ob als "Traumtänzerinnen" oder als Alice im Wunderland, tanzten sich in die Herzen des Publikums. Auch die zwei Necklemer ließen es wieder musikalisch krachen. Vertonten sie doch eine deutsch-deutsche Romanze aus der Wendezeit.

Ein Augenschmaus waren die "Traumpfeifen". Die Bäuche bildeten das Instrument für ein musikalisches Quartett. Moderiert wurde der Abend unüberhörbar vom Sandmännchen-Ost (Philippe de Surmont), ein Programmpunkt zwischen den Programmpunkten, für den es "Sitting Ovations" gab.

Ein überaus gelungener Fasnetsauftakt in Zollhaus, bei dem die Federn richtig flogen und es nichts zu "kikerisieren" gab.

Text und Bild: Schwarzwälder Bote, Willi Zimmermann, 26.01.2016