17.02.2017 | Die alte Grenze wiederbelebt
Zum Leben erweckt wurde gestern die ehemalige Grenze zwischen Baden und Württemberg im Zollhaus. Denn die Gockel-Gilde führte wieder ihre alljährliche Zollaktion durch. Das Geld kommt der Feldner Mühle in Villingen zu Gute.
Villingen-Schwenningen. "Laut Verordnung des Großherzogs von Baden und des Königs von Württemberg müssen wir heute, 17. Februar anno 2017, für die Durchfahrt ein Wegezoll erheben." Freundlich streckt der uniformierte Wachmann dem verdutzten Autofahrer die Spendenbox entgegen und bittet um eine freiwillige Spende. Das hat aber nicht immer Erfolg. "Manchmal machen die Leute nicht mal das Fenster auf und schauen stur gerade aus", erzählen die Mitglieder der Gockel-Gilde Zollhaus, die um 12 Uhr mit ihrer Aktion begonnen hatten.
An der Authentizität kann es indes nicht liegen: Nicht nur durch die Uniformen, sondern auch dank des Original-Schlagbaums und des Wachhäusles fühlen sich die Durchreisenden an frühere Zeiten zurück erinnert. Denn im Jahre 1736 wurde genau hier im Zollhaus die erste Zollstation errichtet und ein Wegezoll gefordert. Dazu ist heute – im vereinten Villingen-Schwenningen – allerdings nicht mehr jeder bereit. "Letztes Jahr lief es etwas besser."
Gockel-Gilde unterstützt die Feldner Mühle
Fließen wird der gesamte Erlös wie immer an einen guten Zweck – dieses Jahr hat man sich für den Felder-Mühle-Förderverein ausgesucht. Dort werden Menschen mit Handicap an den Wochenenden und in den Schulferien auf vielfältige Art und Weise betreut und zudem eine Reittherapie angeboten. Das Geld wird laut dem Vereinsvorsitzenden Paul Mäder für den laufenden Betrieb verwendet.
Bild und Text: Schwarzwälder Bote (Eich), 17.2.17